Monologfestival

In nur drei Monaten wurde das MONOLOGFESTIVAL 2007 am TD Berlin erfunden und das erste Mal umgesetzt. Wir waren neugierig, was passiert, wenn unterschiedliche Solos in dichter Abfolge auf die Bühne kommen. Und weil alle so begeistert waren, findet das Festival seitdem immer wieder statt und schlägt jedes Mal aufs Neue unerwartete Brücken vom Ich zum Wir!

Zwei Kurator*innen initiieren zu jeder Ausgabe bis zu zehn neue Solo-Theaterproduktionen. Diese werden extra für das Festival und zu einem je gemeinsamen politischen Thema neu entwickelt. Der Fokus liegt auf gesellschaftlichem Wandel und der Frage nach Handlungsspielräumen von Einzelnen im Verhältnis zu Anderen. Es entstehen außergewöhnliche Uraufführungen namhafter Theatermacher*innen und Kollektive aber auch von Newcomer*innen. Das Koproduktions-Festival lotet in einer Vielstimmigkeit künstlerischer Handschriften und Disziplinen das Potenzial der monologischen Positionierung aus.

Festivalleitung

Janette Mickan und Michael Müller kuratieren das Monologfestival bereits in der vierten Ausgabe gemeinsam. Sie sind durch langjährige Zusammenarbeit in Theaterprojekten verbunden, beginnend mit einer Recherche zum Stück „Verschwörer – Wie wirklich ist die Wirklichkeit“ in 2013. In der Folge realisierten sie zusammen zahlreiche Stückentwicklungen der Theatergruppe LUNATIKS u.a. in Berlin, Kiel, Hamburg, Seoul und Brandenburg an der Havel. Die erste Festivalausgabe unter ihrer Leitung in 2016 unter dem Titel AUS LIEBE ZUR WELT: Die Umordnung der Dinge fragte nach der Veränderbarkeit und Sinnhaftigkeit bestehender Regelwerke und der Möglichkeit ihrer Umdeutung von einem subjektiven Standpunkt aus. Es adressierte den Wunsch, die bestehenden Ordnungsverhältnisse neu zu strukturieren. In der Positionierung Einzelner steckt das Potential für gesellschaftlichen Wandel.

Die Idee des Monologfestivals wurde 2007 von Heike Pelchen und Michael Müller entwickelt, die gemeinsam die ersten drei Ausgaben realisierten.

Vom Ich zum Wir

Die Gattung Monolog hat ein zu Unrecht verstaubtes Image, dem wir mit diesem Festival entgegenwirken möchten. Zumal man zugespitzt sagen könnte, dass in der zeitgenössischen medialen Welt das monologische Sprechen den Dialog nach und nach ablöst.

Angesichts der mit dem Festival 2019 verhandelten ALARMSTUFE ROT für die Welt erscheint es uns umso wichtiger, immer wieder neu die Frage zu stellen, wie Sprechen und Positionierung eines*r Einzelnen Ausgangspunkt sein kann für neues gemeinsames Engagement zur Veränderung des Status Quo. Statt seiner Erscheinungsform in seriellen unverbundenen Selbstgesprächen schätzen wir am Monolog seine politische Dimension, seine Kraft, Grundsätze zu erschüttern, stellvertretend für die Gemeinschaft bisher Ungesagtes oder Ungedachtes in die Welt zu werfen und so im Denken für alle neue Räume zu eröffnen. In diesem Sinne haben wir 2021 mit FANTASTISCHE ZEITEN: Werden.Könnte.Anders. mitten in Zeiten katastrophaler globaler Krisen und ökonomischer wie sozialer Ungerechtigkeit den Motor angeworfen für Fantasien, die Vorstufen zukünftiger Realitäten sein könnten. Und die uns damit auch einen neuen Blick auf das Hier und Jetzt eröffnen. Entstanden sind zahlreiche Arbeiten, die Emotionen verhandelten und in Teilen 2022 als Showcase unter dem Titel FEELS LIKE: nochmals wiederaufgeführt wurden. Die Ausgabe 2023 fragt unter dem Titel COMMON SENSES nach neuen Übereinkünften, geteiltem Wissen und was uns als Gesellschaft verbinden kann.

Credits 2023

Künstlerische Leitung Janette Mickan / Michael Müller Bühne Silke Bauer Produktionsleitung Luca Sonnen / krass & krasser Grafik Christiane Patić / Christin Striegler Technik Stephan Mäusel / David Ojala / Florian Brossmann / Ben Glas u.a. Presse / ÖA Kerstin Böttcher Social Media / Lektorat Katarina Šakić Social Media Manuela Goschy Fotografie Sarah Dulgeris / Fabian Raabe Übersetzung Marie Praun Dokumentation Video Christopher Hewitt / Florian Brossmann Webseite Kulturinventur Dank an Team des TD Berlin Koproduktion TD Berlin Gefördert durch Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftliche Zusammenarbeit in der vierjährigen Festivalförderung Medienpartner taz. die Tageszeitung / tipBerlin / Theater der Zeit / rausgegangen

Kontakt zur Festivalleitung könnt ihr unter [email protected] herstellen. Das Festival ist aktiv kuratiert, das heißt es gibt keine offene Ausschreibung, sondern wir sprechen zu einem Thema aktiv Künstler*innen an. Gerne lernen wir Euch und eure Arbeit kennen. Ladet uns bei Interesse an einer Festivalteilnahme gerne zu Aufführungen ein oder sendet ein Dossier bisheriger Projekte.

Impressionen

Archiv

2023
COMMON SENSES
2022
Showcase
FEELS LIKE:
2021
FANTASTISCHE ZEITEN
Werden.Könnte.Anders.
2020
Vom Ende her neu
Showcase
2019
Alarmstufe Rot
2016
Aus Liebe zur Welt
2012
Jenseits von Gut und Böse
2010
Einzelkämpfer
Wo beginnt wir
2007
Ich spreche
©2023
Monologfestival GbR
am TD Berlin,
Klosterstraße 44
 
tip Berlin Theater der Zeit Rausgegangen taz Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt